Schalom aus Jerusalem,
Bitte beachtet, dass es mir nicht möglich ist, Euch über aktuelle Ereignisse in und um Israel auf dem Laufenden zu halten, da dieser Rundbrief nur etwa viermal im Jahr erschein. Um solche Informationen zu erhalten, solltet ihr euch für die Freitagsgebetsnachrichten der Intercessors for Israel [Fürbitter für Israel, Anm. d. ÜS] anmelden, die ich schreibe oder die Webseite besuchen und sie online lesen: www.ifi.org.il
Gott ist nicht durch Zeit begrenzt
Einer der Hauptgründe, warum wir Gott vollkommen vertrauen können, ist unsere absolute Gewissheit, dass Er die Zukunft kennt (Jes 42,9; 46,9-10; Jer 1,5; Joh 6,6; 13,19; Apg 15,18). Da Er außerhalb der Zeit existiert – in dem, was wir „Ewigkeit“ nennen – ist die gesamte Zeit vor ihm gegenwärtig, und wenn die Bibel sagt, dass Gott das Ende vom Anfang her kennt, spricht sie zu und in einer Sprache, die wir verstehen können. Bei Gott gibt es keine Vergangenheit, keine Gegenwart oder Zukunft, denn in der Ewigkeit gibt es keine Zeit. Alle Zeit existiert vor Gott – zur gleichen Zeit!
Dennoch leben wir in der Zeit und sind mit der Realität konfrontiert, dass wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen, mit unserer Gegenwart zurechtkommen müssen und nicht wissen, was in unserer Zukunft geschehen wird. Wenn wir in einer Krise stecken, flehen wir oft Gott an, da uns diese Krise sehr verzweifelt erscheint. Aber vielleicht ist sie noch nicht verzweifelt genug für das, was der Herr uns zu lehren versucht, und deshalb greift er noch nicht ein. Ich hoffe, die folgende kurze Lehre ermutigt uns alle, auf Gott zu vertrauen und geduldig auf sein Timing zu warten – sowohl bei der Erhörung unserer Gebete als auch bei jedem Ereignis in unserem Leben.
Herr –es ist fünf vor zwölf!
Die Redewendung „es ist fünf vor zwölf“ zeigt an, dass es nur noch fünf Minuten bis Mitternacht ist, in der das Ende, also die totale Katastrophe kommen wird. Ich werde auch „fünf nach zwölf“ verwenden, um darauf hinzuweisen, dass es bereits nach Mitternacht ist und daher alle Hoffnung verloren ist. Nun wollen wir untersuchen, wie oft Gott in allerletzter Minute – fünf vor zwölf – eingreift, um eine Situation zu retten. Es gibt auch Zeiten, in denen er eingreift und es fünf nach zwölf ist:
1. Mose 22, in jüdischen Kreisen Akeidah, die Bindung Isaaks bekannt, war für Abraham eine fünf nach zwölf-Situation, denn drei Tage lang dachte er, sein Sohn sei tot, und wie Hebräer 11,17-19 sagt, erhielt er ihn zurück als ein Beispiel für die Auferstehung von Gottes Sohn. Für Isaak hingegen, der mit ansehen musste, wie sein Vater das Messer über ihn anhob, war es fünf vor zwölf. Doch Gott rettete sie beide.
In 2. Mose 14 saßen die Juden nur eine Woche nach ihrer Befreiung aus Ägypten nun in der Falle, während das Rote Meer vor ihnen lag und die ägyptischen Streitwagen auf sie zustürmten (14,10). Nur Mose war zuversichtlich, dass Gott selbst in einer solchen Situation fünf vor zwölf) einen Ausweg schaffen würde (14,13-14). Tatsächlich war es Gott, der Israel als Köder in seiner Falle für den Pharao auslegte – und Er tat dies, damit sowohl die Kinder Israels als auch die Ägypter erkennen würden, dass Er Gott ist (14,1-4, 25; 15,1-3).
In Jesaja 36 lesen wir die Geschichte von Sanherib, der Jerusalem umzingelte. König Hiskia betete (37,15-20) und Gott befreite die Stadt in einer Nacht (37,35-36). Stellt euch vor, ihr dachtet am Abend alle Hoffnung sei verloren und wie groß die Freude am Morgen war, als der König und ganz Jerusalem sahen, dass es keine feindliche Armee mehr gab, die sie angreifen konnte. Auch hier wurde das Volk Gottes im allerletzten Moment gerettet – um fünf vor zwölf.
Esther erzählt die Geschichte wie Gott durch wundersame Zufälle gerettet hat – oder wie ein Pastor, mit dem ich einmal zusammengearbeitet habe, sie nannte – „Gottes Zufälle“. Esther, die zur Königin auserwählt wurde, obwohl der König nichts von ihrer jüdischen Herkunft wusste, ihr Onkel Mordechai, der eine Verschwörung gegen das Leben des Königs belauscht; Haman, der so wütend auf Mordechai ist, dass er, anstatt ihn einfach zu töten, beschließt, alle Juden zu vernichten; die Schlaflosigkeit des Königs wird von Gott benutzt, damit er von Mordechais unbezahlter guter Tat erfährt, als Haman gerade im Haus des Königs ist. Wir kennen den Rest der Geschichte, als Haman an den Galgen gehängt, den er für Mordechai vorbereitet hatte – und das ist, definitiv eine fünf vor zwölf-Situation, denn der Galgen war bereits vorbereitet (7,10). Auch die Juden durften sich im letzten Moment wehren.
Und im Neuen Testament sitzt Petrus im Gefängnis und soll am nächsten Morgen getötet werden, und der Herr erhörte die Gebete Seiner Heiligen und schickt einen Engel, der ihn befreit – um fünf vor zwölf (Apg 12,6-10)!
Herr – es ist fünf nach zwölf!
Es gibt mehr fünf nach zwölf-Situationen, als mir bewusst war, bevor ich für diesen Abschnitt recherchierte. Hier sind ein paar von ihnen:
In Psalm 124 erinnert sich David an eine hoffnungslose Situation, in der sich Israel befand, Doch Gott rettet es. Er endet mit diesen Versen: „Gesegnet sei JHWH, der uns nicht als Beute ihren Zähnen gab. Unsere Seele ist entkommen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelfänger; die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. Unsere Hilfe steht im Namen JHWHs, des Schöpfers von Himmel und Erde.“
Beachtet, dass es bereits nach Mitternacht war, als Israel in der Schlinge saß. Ein Vogel in der Schlinge ist gefangen und kann nicht entkommen. Aber um fünf nach zwölf brach Gott selbst die Schlinge auf und befreite den Vogel / Israel. Da Er der Schöpfer ist, kann er tun, was wir für unmöglich halten würden, wann immer er will (Jer 32,17, 27).
Hesekiel 37, die Vision vom Tal der Totengebeine (37,1-2), prophezeit eine andere fünf nach zwölf-Situation. Im Nachhinein betrachtet ist dies ein Bild für Israels Erfahrungen im Holocaust. Das jüdische Volk hat keine Hoffnung mehr, denn seine Gebeine sind verdorrt, ja sie liegen bereits im Grab (37,11-14). Aber Gott erweckt sogar ihre toten vertrockneten Gebeine wieder zum Leben und schafft aus ihnen „eine überaus große Armee“ (37,10) – das ist die IDF, wie wir sie heute kennen.
Jona: Viele Menschen, die das hebräische Original nicht gelesen haben, übersehen die Tatsache, dass Jona aus dem Scheol (2,2 die KJV übersetzt dies mit „Hölle“) zu Gott rief, was im Tanach der Name für den Ort der Toten ist. Jona starb im Bauch des Fisches, und Gott ließ ihn dann wieder auferstehen, damit der Prophet das vollenden konnte, wozu Gott ihn berufen hatte. Da Jona tot war, ist dies wieder einmal eine fünf nach zwölf –Situation, in der Gott eingreift und handelt.
Die Tatsache, dass Jona stirbt, gibt uns einen Hinweis darauf, was Jeschua meinte, als er zu seiner Generation sagte, das einzige Zeichen, das sie gegeben werden würden, sei das „Zeichen des Jona“ (Mt 16,4; Lk 11,29). Er sagte ihnen, dass Seine Auferstehung das Zeichen sein würde, der endgültige Beweis dafür, dass Er der verheißene Messias ist. In der Apostelgeschichte sehen wir, wie Jeschuas Auferstehung für die frühen Gläubigen der zentrale Beweis dafür war, dass Jeschua der verheißene Messias ist. Sie wird in der Apostelgeschichte vierzehn Mal erwähnt, während Seine Kreuzigung nur drei Mal erwähnt wird. Hier sind einige dieser Hinweise: Apostelgeschichte 3,15; 4,10; 13,30, 34; 17,31.
Paulus, der die Lehre vom Kreuz erläuterte, erklärte, dass der Glaube an die Auferstehung des Messias für die Errettung unerlässlich ist, doch in diesem Vers erwähnte er das Kreuz nicht einmal: Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jeschua der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott Ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.
(Röm 10,9). Paulus erwähnte Jeschuas Auferstehung auch in vielen anderen Versen. Hier sind einige von ihnen: Röm 4,24; Gal 1,1; Eph 1,20; 1Th 1,10; 2Tim 2,8; 1Pe 1,21.
Natürlich war Jeschuas Kreuzigung und Begräbnis für die Jünger und alle, die ihm folgten, ein Erlebnis von fünf nach zwölf (Lk 24,13-49), denn weit nach Mitternacht stand Er aus dem Grab auf!
Der Tanach berichtet von Gottes Auferstehungskraft nach Mitternacht durch den Dienst des Elisa, als er für den Sohn der Witwe betete und erhört wurde (2Kö 4,36), worauf später in Hebräer 11,35a Bezug genommen wird, und als ein Toter den Leichnam Elias berührte und ebenfalls auferstand (2Kö 13,21).
Im Neuen Testament sind die Tochter des Jairus (Mt 9,18-19, 23-26), der Sohn der Witwe (Lk 7,12-17) und Lazarus (Joh 11,1-45) alles Beispiele für fünf nach zwölf-Befreiungen von Menschen, die bereits tot waren, bevor Jeschua sie auferweckte.
Die Lektion
Ich betone diese Lehre, weil ich glaube, dass wir je näher wir Seiner Wiederkunft kommen, Gottes wundersames Eingreifen an Seinem auserwählten Volk erleben werden, aber oft erst im allerletzten Moment. Der Sieg im Sechs-Tage-Krieg 1967 war ein perfektes Beispiel dafür.
Für uns persönlich bekräftigt das oben Gesagte die Lehre, die wir in der Instantkaffee-Mikrowellen- Generation hassen: Wir müssen Geduld kultivieren, oder wie es aus dem Griechischen auch übersetzt werden könnte: Standhaftigkeit, Ausdauer, Langmut. Schlagt diese Verse nach, um zu sehen, wie sehr das Neue Testament diese lebenswichtige Eigenschaft Seiner Heiligen betont – die Geduld: Lk 8,15; 21,19; Röm 5,3-4; 15,4; 2Kor 12,12; Kol 1,11; 2Th 1,3-4; 3,5; Hebr 6,12; 10,36; 12,1; Jak 1,3-4; 5,7, 10-11; Offb 1,9; 2,2-3; 13,10; 14,12.
Die Bibel, Religion und die freie Meinungsäußerung
Dieses Thema ist heute wichtiger als die meisten von uns denken. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was Rabbi Moshe Taragin schreibt, ist sein herausfordernder Essay, der kurz vor dem 4. Juli erschien, ein Weckruf über die Konflikte, die entstehen können, wenn man für die Demokratie eintritt und gleichzeitig versucht, Gott zu dienen.
„In der kommenden Woche feiern die Vereinigten Staaten, die am längsten bestehende und erfolgreichste Demokratie, ihren Unabhängigkeitstag. Diese ehrgeizige Experiment … hat sowohl die moderne Politik verändert als auch die zeitgenössische Kultur tiefgreifend geprägt. Doch weil die Demokratie die Gesellschaft so dramatisch vorangebracht hat, wird sie manchmal übermäßig glorifiziert. In ihrer Bewunderung für die Demokratie „ignorieren die Menschen ihre Schwächen“ und werden sehr vorsichtig wenn es „um die Gefahren geht, die sie für die Religion darstellt. Die Demokratie ist so in Mode und wird so verehrt, das sie zu ihrer eigenen Religion wird und uns für ihre eigenen antireligiösen Dämonen blind macht.“
Die Bürger demokratischer Nationen wurden „von Jahrhunderten repressiver totalitärer Herrschaft befreit“, wobei jeder Mensch „individuelle politische Freiheit und persönliche Freiheit“ erlangt, doch die Konzentration der Demokratie auf das Individuum und seine Freiheiten steht im Widerspruch zu der Betonung der Bibel auf unsere Unterordnung unter Gott und seine Gebote.
Die Demokratie „fördert [auch] den Individualismus“ während „die Religion dem Kollektivismus bekräftigt.“ Religiöse Identität basiert auf der Zugehörigkeit zu etwas, „das über unser eigenes Selbst hinausgeht, wie Gemeinschaft und historische Nationalität.“ Die Religion, wie sie in der Bibel zum Ausdruck kommt, erweitert uns über uns selbst und unsere Bedürfnisse hinaus, während „die Demokratie uns oft in engen Gefängnissen des Eigeninteresses gefangen hält und uns in eine verkümmerte Zelle des Individualismus sperrt.“
Heute sehen wir eine hässliche Seite der Demokratie, denn wenn sie „die unveräußerlichen Rechte“ eines jeden Menschen betont, gibt sie „Privilegien und Ansprüchen Vorrang vor Pflichten und Verantwortung.“ Die Wahrung der Rechte ist vorrangig, aber als Voraussetzung für das menschliche Wohlergehen, so dass letztlich die Menschen mit Rechten ihre Pflichten besser wahrnehmen können.“ [um es anders auszudrücken: Wir sind gerettet und von unserer sündigen Natur befreit, damit wir Gott in einer Weise dienen können, die Ihm die Ehre bringt.]
Taragin fährt fort und stellt fest, wie die Demokratie in der Gesellschaft das „moralische Denken“ verdrehen kann. Sie strebt „politische Gleichheit“ an, so dass jeder Bürger „gleichen Einfluss auf die Regierung und ihre Politik“ hat. Politische Gleichheit wird jedoch oft mit anderen Arten von Gleichheit verwechselt. Nur weil alle an den Wahlurnen gleich sind, heißt das nicht, dass sie auch in der moralischen Diskussion gleich sind. Diese falsch verstandene Vorstellung von Gleichheit hat zu einer verwirrten Welt geführt, in der es keine absoluten moralischen Auffassungen und keine klaren Trennungen zwischen ‘richtig‘ und ’falsch’ gibt.“ (vgl. Jes 5,20)
Im Bann des moralischen Relativismus kämpft die westliche Gesellschaft heute darum, „absolute moralische Positionen zu bestimmen.“ Jede Sichtweise muss akzeptiert und jede persönliche Perspektive gebilligt werden. „Schlimmer noch, radikale politische Korrektheit erstickt die Redefreiheit und nimmt sinnvolle Gespräche in Beschlag. Nur ’sichere‘ und bedeutungslose Äußerungen werden toleriert.“
Absolute Gleichheit schafft auch eine Identitätskrise. In der Vergangenheit haben Gesellschaften „starre politische, soziale, rassische und wirtschaftliche Hierarchien“ aufrechterhalten, die kaum Chancen für persönliche Verbesserungen boten. Natürlich waren diese „Hierarchien unterdrückend, aber sie boten auch klare und unmissverständliche Wertesysteme, auf denen man seine Identität aufbauen konnte.“
Mit dem Abbau von Hierarchien und der Zunahme der Freiheit ist „eine Identitätskrise entstanden, In einer Welt, in der der einzige unbestreitbare Wert die Freiheit ist“, sind alle anderen Werte optional und wir beginnen uns zu fragen: „‘Wer bin ich?‘ Wenn Religion, Moral, Nationalität oder sogar Geschlecht nicht vorausgesetzt werden“ und die absolute Wahrheit abgelehnt wird, dann „haben wir keine klaren Identitätsanker mehr.“
Dann wendet er sich Israel zu, wo wir „neben den religiösen und moralischen Herausforderungen der Demokratie“ eine noch grundlegendere Frage zu klären haben: “Sollte unser Staat eine reine Demokratie sein?“ Er ist der Meinung, dass der jüdische Staat auf „einem Fundament demokratischer Werte“ beruhen muss. In unseren täglichen Gebeten beten wir, bevor wir um eine Rückkehr nach Jerusalem bitten, um die Wiederherstellung einer gerechten Regierung und um ethische Führer. Unsere Rückkehr nach Jerusalem, der Stadt der Gerechtigkeit, kann nur durch ein moralisches politisches System ermöglicht werden.“ Doch auch wenn sie sehr wertvoll ist, und das ist der entscheidende Punkt, „ist die Demokratie nicht der höchste oder allerhöchste Wert.“
Rabbi Taragin schreibt, dass „Gott irgendwann unsere Theokratie wiederherstellen und einen gütigen Monarchen einsetzen wird“ [von dem wir wissen, dass er Israels König, der Messias Jeschua ist], aber bis dahin sieht er die Demokratie als „die beste und gerechteste Regierungsform, die sich die Menschen ausgedacht haben, und sie muss als politische Plattform für unsere historische Rückkehr dienen.“ Israel ist das historische Heimatland des jüdischen Volkes, nach dem es sich „kollektiv über Zeit und Raum hinweg gesehnt hat.“ Obwohl jeder Rasse, Religion und Nationalität gleiche Rechte, persönliche Würde und Religionsfreiheit zugestanden werden müssen, muss unser Staat seinen jüdischen Charakter bewahren.“
Für viele ist der Gedanke, „dass Israel keine reine Demokratie sein sollte, ketzerisch.“ Doch für Menschen, die wirklich an Gott glauben, ist dies offensichtlich. „Die Demokratie ist ein unverzichtbares Merkmal des Staates, den wir aufbauen, aber sie ist nicht das vorrangige Merkmal. Israel muss zuerst historisch und erst danach demokratisch sein.“
An dieser Stelle warnt Taragin vor der Gefahr, demokratische Regierungsformen abzulehnen, auch wenn sie manchmal im Widerspruch zu Gott stehen können. Er fragt, ob religiöse Menschen die Demokratie angemessen schätzen und hinter ihren Prinzipien stehen. „Ich fürchte, dass die Demokratie mit all ihren Mängeln von religiösen Menschen zu oft als selbstverständlich angesehen und sogar verunglimpft wird. Wenn wir ihre potentiellen Gefahren kritisieren, müssen wir sie zunächst stärker unterstützen.“
Während die Wurzeln der Demokratie bis ins antike Griechenland zurückreichen, fand ihre moderne Wiedergeburt im 17. Jahrhundert statt, als vor allem britische Philosophen begannen, ihre Grundsätze zu formulieren. Im 18. Jahrhundert wurden diese Ideale in der amerikanischen und französischen Revolution verkörpert. Ursprünglich ließ sich die Demokratie von der Bibel inspirieren. Gott, nicht der Mensch, ist die höchste Autorität, und er hat jeden Menschen mit Würde und Gewissensfreiheit ausgestattet… In ihrer idealen Form ist die Demokratie ein von Gott verliehener politischer Instinkt, der den Menschen befähigt, das göttliche Potential zu schützen, das Gott selbst verliehen hat.“ "Independence Day: Can you blend religion and democracy?" M. Taragin, JP Op-ed, 1 July 2023)
Aviel Schneider von Israel Today, ein an Messias Jeschua Gläubiger, fragte: „Was ist wirklich wichtiger, die freie Meinungsäußerung oder das Wort Gottes?“ Er reagierte damit auf die Genehmigung Schwedens, eine Torahrolle vor der israelischen Botschaft in Stockholm zu verbrennen. Er stellte dann fest, dass es laustarke Proteste „aus Jerusalem und Israel gab… Aber aus der westlichen Welt, von christlichen Regierungen und Völkern, war keine Verurteilung zu hören. Ist ihnen die Meinungsfreiheit heiliger als die Bibel?“
Der Muslim, der um die Erlaubnis bat, dies zu tun, „sagte, es sei eine Reaktion auf die Verbrennung des Korans durch einen irakischen Migranten“ vor einer Stockholmer Moschee. Nachdem er die Genehmigung der Polizei erhalten hatte, führte er die Verbrennung nicht durch und sagte, er wolle nur sehen, ob „die freie Meinungsäußerung in Schweden für alle gleich ist.“
Die Zustimmung Schwedens zur “Erlaubnis der Bibelverbrennung“ wurde in Israel heftig kritisiert. Präsident Herzog, der nicht sehr religiös ist, sagte: „Ich verurteile unmissverständlich die in Schweden erteilte Erlaubnis, heilige Bücher zu verbrennen. Als Präsident Israels habe ich die Verbrennung des Korans verurteilt… und es bricht mir das Herz, dass das gleiche Schicksal die jüdische Bibel, das ewige Buch des jüdischen Volkes, erwartet. Die Schändung heiliger Texte zuzulassen ist, keine Ausübung der Meinungsfreiheit, sondern eine unverhohlene Aufwiegelung und ein Akt des puren Hasses…“ Premierminister Netanjahu, der ebenfalls nicht besonders religiös ist, twitterte: „Der Staat Israel nimmt diese beschämende Entscheidung, die dem Allerheiligsten des jüdischen Volkes schadet, sehr ernst.“ Andere israelische Diplomaten und Rabbiner schlossen sich der Verurteilung an.
Doch die christlichen Nationen und der Vatikan schwiegen. „Wo waren die Kirchenführer? Gehört die Bibel nur den Juden, oder ist die christliche Bibel ein anderes Buch als die jüdische Bibel? Oder fühlten sich die Christen nicht angesprochen, weil der muslimische Bittsteller davon sprach die Tora und die Bibel vor der israelischen Botschaft in Stockholm zu verbrennen?“
Schneider fragt sich, ob sich die Christen darüber im Klaren sind, dass dies auch „ihr heiliges Buch ist, selbst wenn das Neue Testament nicht verbrannt werden sollte. Er glaubt, dass es den meisten „in Europa egal ist, ob eine verbrannt wird. Aus ihrer Sicht muss das Wort Gottes nicht verteidigt werden, und schon gar nicht sollte es die freie Meinungsäußerung behindern. Es wurde sehr deutlich, welche Nation allein Gottes Wort wirklich schätzt und danach zu leben versucht. Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Israel diejenige Nation ist, die ‘mit Gott streitet‘, wie die Bibel von Jakobs Auseinandersetzung mit dem Herrn spricht, in deren Verlauf sein Name Israel wurde.“
Von großem Interesse ist, dass „alle israelischen Zeitungen“, linke wie rechte, „die Bibelverbrennung lautstark kritisiert haben. Keiner der Kommentatoren, Journalisten oder Redakteure fragte auch nur, warum sich keiner ihrer europäischen Kollegen dagegen aussprach.“ Israels jüdische Politiker sind größtenteils nicht religiös, „und doch haben sie Gottes Wort verteidigt.“ Wo waren die europäischen Politiker? Offensichtlich ist ihnen „die freie Meinungsäußerung heiliger als die Bibel. Jeder kann denken, glauben und sagen, was er will.“
Die Welt hat überall Grenzen, doch die meisten Menschen im Westen denken offenbar, dass „Meinungsfreiheit“ grenzenlos sein muss. Die freie Meinungsäußerung ist ein Menschenrecht, „das in den Verfassungen verschiedener Länder als Grundrecht gegenüber der Staatsgewalt garantiert ist“, dennoch gibt es Grenzen, denn man darf nicht zu Hass, Diskriminierung oder Gewalt aufstacheln. „Die Bibel, auch wenn man nicht an sie als Gottes lebendiges Wort glauben will, ist immer noch die Grundlage für Liebe, Nächstenliebe und eine gesunde Gesellschaft, die die westlichen/christlichen Nationen geprägt hat.“
Israel befindet sich in einem ständigen Konflikt zwischen der freien Meinungsäußerung und Gottes Wort. Der ganze Aufruhr um die Justizreform der aktuellen Regierung ist im Grunde ein Kampf um unterschiedliche Weltanschauungen in der israelischen Bevölkerung. „Die Koalition will das israelische Rechtssystem reformieren, um den jüdischen und biblischen Werten mehr Gewicht zu verleihen. Die Opposition lehnt dies ab und fordert mehr Meinungsfreiheit und liberale Demokratie…“ Was sich in Israel abspiele sei nicht nur ein politischer Konflikt, „sondern auch ein geistlicher.“
Schneider schließt mit dem Gedanken: „Solange es einen geistlichen Konflikt in uns oder in der Nation gibt, sind wir auf dem richtigen Weg… Gott ist in unserem Leben. Und deshalb war aus Jerusalem ein deutlicher Protest gegen die geplante Bibelverbrennung zu hören. Und so wie die westlichen/christlichen Nationen nicht für die Bibel eingetreten sind … so werden dieselben Nationen niemals für ’Gottes Auserwählte‘ – Israel – eintreten.“ "What is holier – freedom of expression or the Bible?" A. Schneider, Israel Today, 16 July 2023)
Die existenziellen Gefahren von der „Beendigung der Besatzung“
Moshe Dann, ein promovierter Historiker, schreibt, dass die EU „Israels Besatzung des ’Westjordanlandes‘“, der 1967 von Israel eroberten Gebiete, die biblisch als Judäa und Samaria bezeichnet werden, als „Verletzung des Völkerrechts“ gemäß „der Haager und Vierten Genfer Konvention“ betrachtet und da seine Anwesenheit dort illegal ist, „muss sich Israel auf die Waffenstillstandslinien von 1949 zurückziehen.“ Dies ist zwar eine „wirksame emotionale und psychologische Waffe gegen Israel“, aber nur wenige wissen oder interessieren sich dafür, dass sich für die Palästinenser „die Besatzung vom [Jordan-]Fluss bis zum [Mittel-]Meer“ erstreckt – als das gesamte heutige Israel westlich des Jordans.
Doch die Position der EU beruht auf Lügen. Anfang der 1920er Jahre erkannte der Völkerbund „das Recht des jüdischen Volkes auf ein Heimatland“ an, das das gesamte Gebiet des heutigen Israels und den größten Teil des heutigen Jordanien umfasst. Dieser Beschluss wurde in die UN-Charta Artikel 80) aufgenommen. Darüber hinaus „definiert die 4. Genfer Konvention ‘Besatzung‘ als zwischen Staaten stattfinden“, und somit kommt nur Israel in Betracht. Aber das Internationale Komitee des Roten Kreuzes [IKRK] „erklärte, dass Israel sich der illegalen Besatzung palästinensischer Gebiete schuldig gemacht hat.“ Und da das IKRK „einen besonderen Beobachterstatus bei der UNO und eine besondere Stellung in der 4. Genfer Konvention hat, werden seine Entscheidungen als maßgebend angesehen“, wobei sowohl die EU als auch die UNO ihre bestenfalls verzehrte Meinung akzeptieren.
Nach der Unterzeichnung des Osloer Abkommens zog sich Israel aus den Gebieten ‘A‘ und ‘B‘ in Judäa und Samaria zurück und half der Palästinensischen Autonomiebehörde beim Aufbau ihrer offiziellen Struktur. Dann „konzentrierte man sich darauf Israels rechtliche und historische Ansprüche auf das Gebiet ’C‘, in dem sich alle ‘Siedlungen‘ befinden, zu leugnen.“ Weitere territoriale Zugeständnisse wurden von Israel gestoppt, „weil Terrorismus und Aufwiegelung unvermindert weitergingen.“ Auch die iranischen Stellvertreter, die Hisbollah im Libanon sowie die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad [PIJ] im Gazastreifen wurden von der Weltgemeinschaft mit dem Ziel gestärkt, den jüdischen Staat zu vernichten. „Die Mantras ‘Land für Frieden‘ und ’Zweistaatenlösung‘ wurden irrelevant, selbst für viele in der internationalen Gemeinschaft.“
Viele wandten sich dann vom Thema „Land“ ab und meinten, dass die israelische Herrschaft über andere eine „moralische Frage“ sei; dass es bei der „Besatzung … nicht nur um das Territorium geht, sondern darum, dem „palästinensischen Volk“ das Recht auf „Selbstbestimmung“ vorzuenthalten. Diese Verlagerung „auf ein humanitäres Argument … verunglimpft Israelis d.h. Juden) als Verfolger der Palästinenser“, die somit als Opfer Israels betrachtet werden. Außerdem wird die Frage „der Rechtmäßigkeit der Siedlungen zu einer moralischen Frage, der angeblichen Verletzung der Menschenrechte“, verschärft.
Aber eine einseitige Beendigung der Besatzung ohne ein echtes „Friedensabkommen ist unmöglich, weil (1) palästinensische Terroristen eine ständige Bedrohung darstellen, (2) radikale Islamisten und Länder wie der Iran an der Förderung des Terrorismus beteiligt sind und (3) ein einseitiger israelischer Rückzug aus dem Gebiet ’C’ und die Schaffung eines von Terroristen geführten palästinensischen Staates eine existentielle Gefahr darstellt.“
Die Verwendung „rechtlicher und humanitärer Argumente zur Rechtfertigung palästinensischer Forderungen … ignoriert Israels legitime Ansprüche auf Judäa und Samaria und seine Sicherheitsbedürfnisse.“ Israel sitzt also in der Falle, denn wenn es sich weigert, die Gründung eines palästinensischen Staates zuzulassen, „am Gebiet ’C‘ festhält und seine Anti-Terror-Aktivitäten aufrechterhält“, wird es ständig der „Besatzung“ und der „Verfolgung“ der Palästinenser beschuldigt. Außerdem wird der Widerstand gegen die „Besatzung“ zur Rechtfertigung des Terrorismus benutzt. Dieses Dilemma hat tiefgreifende Folgen.“
Die Formulierung „Beendigung der Besatzung“ ist sehr wirksam, da sie eine klare „Unterscheidung zwischen Gut und Böse“ trifft. Unabhängig von der Realität schafft dieses Mantra einen psychologischen Determinismus, der eine entweder-oder Entscheidung erzwingt. Sobald die Prämisse, dass die Besatzung böse ist, akzeptiert wird, ist die Schlussfolgerung unausweichlich. Deshalb sind Mantras so mächtig. Sie erfordern kein kritisches Denken, sondern verhindern es sogar.“
Das Mantra „Beendigung der Besatzung“ impliziert, dass „Israel böse ist und die arabischen Palästinenser unschuldige Opfer sind. Es ist eine Form der Gehirnwäsche, die wie eine Sucht die Wahrnehmung verändert… Mantras wie ‘Siedlungen verhindern Frieden‘, ‘Israel besetzt palästinensisches Land‘ und ist ein ‘kolonialistischer Apartheidstaat‘ sollen Empathie und ein Gefühl der Ungerechtigkeit erzeugen, ob es nun stimmt oder nicht.“ Außerdem besteht dieses Mantra darauf, dass Israel „einseitig greifbare Werte“, wie Territorium und Sicherheit, „für immaterielle Vereinbarungen“, wie diplomatische Versprechen, die leicht widerrufen und ignoriert werden können, aufgibt.
„Die einzige Möglichkeit, gegen Gehirnwäsche und Abhängigkeiten anzukämpfen, ist kritisches Denken und eine realistische Einschätzung der Situation. Die ersten Prioritäten eines Staates sind der Schutz seiner Bevölkerung, der Erhalt seiner Gesellschaft und seine Verteidigung.“ Deshalb haben Staaten Armeen, Polizei und Gefängnisse. „Da viele arabische Palästinenser und andere versuchen, Israel zu zerstören, ist Israel moralisch und praktisch verpflichtet, sich zu verteidigen. Kapitulation und Auslieferung an den Terrorismus sind keine praktikablen Optionen.“
Die Chancen, dass ein palästinensischer Staat in Judäa und Samaria „ein demokratisches, friedliches Regime“ wird, sind nahezu gleich Null. Ebenso wenig wird er „das Problem der Millionen von ‘Palästinensern‘ lösen, die außerhalb eines künftigen Palästinas leben.“ Die wirkliche Bedrohung besteht, darin, „dass es ein gescheiterter Staat wäre, der von Terrorbanden und Milizen geführt wird…“
„Solange es Terrorismus gibt, wird es ‘Besatzung‘, Kontrollpunkte und Interventionen der IDF und der Polizei geben… Die Parole ‘Beendigung der Besatzung‘ ist kein Aufruf zum Schutz der palästinensischen Rechte, sondern zur Beendigung der Existenz Israels.“ "'Ending the occupation' without a solid peace agreement is impossible…," M. Dann, JP Op-ed, 6 July 2023)
Aliza Pilichowski, eine interreligiöse Hospizseelsorgerin in Jerusalem, ist auch die Bürgermeisterin von Mitzpe Yericho in der Judäischen Wüste in der Region Benjamin in Israel. Sie ging auf ein weiteres antizionistisches Mantra ein – das „Siedler“ ein Hindernis für den Frieden seien. Als israelische und amerikanische Staatsbürgerin, die in Judäa lebt, war sie „bestürzt über die jüngste Reaktion des Sprechers des US-Außenministeriums, Miller, auf Israels Ankündigung mehr Häuser für Juden in Judäa und Samaria zu bauen“, oder wie die Welt es nennt, „das Westjordanland“, das Israels biblisches Ursprungsland ist (Jer 32,41-44).
Miller hatte erklärt: „Die USA sind zutiefst beunruhigt über Israels Entscheidung rund 4.500 Wohneinheiten im Westjordanland zu fördern, sowie über Berichte über Änderungen in der Verwaltung der Siedlungen, die die Planung und Genehmigung von Bauvorhaben beschleunigen. Wir lehnen die Ausweitung der Siedlungen und einseitige Maßnahmen ab, die ein Hindernis für den Frieden darstellen und eine Zwei-Staaten-Lösung erschweren.“
Pilichowski entgegnete, dies sei „weder das erste noch das letzte Mal, dass sich Amerika gegen den Bau von Häusern in Judäa und Samaria wendet. In der Tat hat jede amerikanische Regierung seit Präsident Carter, Demokraten und Republikaner eingeschlossen, den israelischen Siedlungsbau abgelehnt und als unproduktiv angesehen.“ Viele haben sie als „ein Hindernis für den Frieden“ bezeichnet und so sieht auch die Regierung von US-Präsident Biden die Siedlungen heute.
Das Mantra, dass die in Judäa und Samaria lebenden Juden „das Hindernis für den Frieden sind, basiert auf der falschen Vorstellung, dass die Juden, wenn sie weiterhin auf dem Land Israel bauen, den endgültigen Status der Grenzen vorgeben und daher die Zweistaatenlösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zum Scheitern bringen werden.“ Diese Argumentation sei jedoch „intellektuell unehrlich“ und unlogisch.
„Als Israel Friedensabkommen mit Ägypten und Jordanien unterzeichnete, war es offensichtlich, dass das Hindernis für den Frieden der Kriegszustand zwischen diesen Nationen war. Um Frieden zu erreichen, musste der Kriegszustand beendet werden.“ Um dies zu ermöglichen, „wurde Land ausgetauscht, aber niemand dachte, dass es das Land war, das den Frieden verhinderte. Tatsächlich gab es keinen Frieden, als Ägypten den Sinai von 1948 bis 1967 besaß“, da sich Ägypten in einem ständigen Kriegszustand mit dem jüdischen Staat befand.
Dies ist die heutige Situation der Palästinenser. Sie haben „Terroranschläge verübt und an Kriegen gegen Israel teilgenommen, lange vor 1967, als Israel begann in Judäa und Samaria zu bauen…“ Das wahre Hindernis für den Frieden ist die „Weigerung der Palästinenser ernsthaft zu verhandeln, und ihre Unterstützung des Terrorismus…“ Wenn sie „alle Terroranschläge einstellen und ernsthafte Verhandlungen mit Israel aufnehmen würden, könnte ein Friedensabkommen erzielt werden. Es ist die palästinensische Unnachgiebigkeit, die dem Frieden im Wege steht.“ [Ich sehe das so, dass Gott die Herzen der Feinde Israels verhärtet, um Sein Land vor der Teilung durch Sein vorerlöstes Volk zu schützen.]
Die Autorin fährt fort: „Ich finde die Vorstellung, dass ich nicht in Judäa und Samaria, dem historischen Kernland des jüdischen Volkes, leben kann, nur weil ich eine Jüdin bin, abscheulich. Eine Million Araber leben als israelische Staatsbürger, und niemand hält das für falsch, aber es wird behauptet, dass ein Jude, der neben einem Palästinenser lebt, den Frieden verhindert! Das ist die „Gefahr für den Frieden: die Idee, dass die Anwesenheit von Juden in ihrer angestammten Heimat – die seit 3.000 Jahren ihre Heimat ist – dass Juden dort nicht leben sollen, dass es judenrein sein sollte.“
Pilichowski fasst ihren Artikel zusammen: „Ich bin stolz darauf, wo ich lebe. Ich bin meinen Vorfahren in das Land gefolgt, das dem jüdischen Volk versprochen wurde und in dem es seit Tausenden von Jahren gelebt hat. Ich lasse mich von den zionistischen Pionieren vor mir inspirieren und folge ihrem Beispiel… Wenn die Palästinenser mein Haus und meine Stadt weiterhin als Vorwand benutzen wollen, um ihre Unnachgiebigkeit und die Unterstützung des Terrors zu rechtfertigen, ist das ihr Fehler, und sie werden die Konsequenzen tragen. Meine Nachbarn und ich werden weiterhin unsere Städte bauen und entwickeln – und wir werden neue Städte gründen. Die Zeit ist auf unserer Seite; je länger die Palästinenser den Friedensschluss mit Israel hinauszögern, desto mehr werden sie verlieren.“ "Settlers are not an obstacle to peace," A. Pilichowski, JP Op-ed, 16 July 2023)
Anti-Zionismus = Anti-Semitismus
Clifford D. May zitiert Josef Stalin, der sagte: „Der Tod löst alle Probleme. Kein Mensch, kein Problem“, und sagte, dass viele wichtige Leute heute „die Logik des sowjetischen Diktators auf den palästinensisch-israelischen Konflikt anwenden“ und zu dieser einfachen Schlussfolgerung kommen: „Kein Israel, kein Problem.“
Die iranischen Machthaber verkünden offen ihre mörderischen Absichten, wie der Sprecher der iranischen Streitkräfte schwor: „Wir werden vor der Vernichtung Israels nicht zurückschrecken…“ Irans Stellvertreter, die Hisbollah und der PIJ rühmen sich desselben Ziels, ebenso die Hamas, die terroristische Herrschaft über den Gazastreifen. Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde PA), Abbas, der die ihnen im Rahmen des Osloer Abkommens zugewiesenen Gebiete in Judäa und Samaria regiert, ist nicht so unverblümt, aber er „belohnt palästinensische Terroristen und ihre Familien finanziell.“
Diese Krankheit hat Amerika infiziert, denn im vergangenen Frühjahr hielt Fatima M. Mohammed, die zum „Kampf gegen Kapitalismus, Rassismus, Imperialismus und Zionismus auf der ganzen Welt“ aufrief, die Abschlussrede an der juristischen Fakultät der City University von New York. In den sozialen Medien hatte sie geschrieben, sie wünsche sich, dass „jeder Zionist in der heißesten Grube der Hölle brennt.“
May stellt fest, dass vor der Gründung Israels im Jahr 1948 „ein Zionist jemand war, der die Selbstbestimmung der Juden in einem Teil ihres alten Heimatlandes befürwortete. Nach 1948 wurde ein Zionist zu jemanden, der die weitere Existenz Israels befürwortet.“ Heute ist der Anti-Zionismus an US-Universitäten weit verbreitet. Mohammed war grob, aber andere verwenden eine feinere Sprache. „Zum Beispiel veröffentlichten vier renommierte Professoren … einen Aufsatz in der Mai/Juni-Ausgabe von °Foreign Affairs°, der angesehenen Zeitschrift des Council on Foreign Relations [CFR].“ Elliot Abrams, ein Senior Fellow für Nahoststudien beim CFR und ein scharfsinniger Analytiker, fasste die These in seiner Überschrift zusammen: „Während Israel 75 Jahre alt wird, veröffentlicht °Foreign Affairs° einen Aufruf, es zu eliminieren.“
Um das zu erreichen, wollen die Professoren, dass Amerika „Druck auf Israel ausübt, um den palästinensischen Arabern in Gaza und im Westjordanland die Staatsbürgerschaft zu gewähren. Juden würden dann zu einer Minderheit in Israel werden und vermutlich unter der Herrschaft der Hamas oder der PA leben.“ Was danach mit den Juden geschehen würde, ist diesen Professoren offenbar egal.
„Ungefähr 20 % der israelischen Bürger sind Araber. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Israel Democracy Institute ergab, dass 77 % von ihnen ‘sich als Teil Israels fühlen und an seinen Problemen teilhaben‘. Dieser Prozentsatz ist in letzten Jahren gestiegen.“ Israel hat noch nicht die volle Gleichberechtigung seiner Minderheiten erreicht, aber welche Nation hat das schon? „Arabische Israelis genießen mehr Rechte und Freiheiten als nicht-arabische Minderheiten – oder arabische Mehrheiten – in einem der mehr als 20 Staaten, die sich als arabisch bezeichnen“, oder in den mehr als 50 Staaten, die sich als muslimisch bezeichnen. „Arabische Israelis arbeiten als Ärzte, Krankenschwestern, Anwälte, Richter, Polizeibeamte, Geschäftsinhaber und Politiker. Einige melden sich sogar freiwillig zum Dienst in der IDF. Diese Fakten machen deutlich, warum der Vorwurf, Israel sei ein „Apartheidstaat“ absurd ist.
Dennoch hat dieser irrationale Hass auf Israel die UN-Vollversammlung [UNGA] und ihre Menschenrechtskommission [HRC] durchdrungen. Die UN verurteilt „Israel mehr als alle anderen Länder zusammen. Regime, die Israel mit Völkermord bedrohen, werden weder angeprangert noch bestraft. Im Gegenteil“, im Juni wählten die UN-Mitgliedsstaaten „den Iran zum Vizepräsidenten der 78. Sitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen“ und „in eine Führungsposition im Ausschuss der Generalversammlung der UN für Abrüstung und internationale Sicherheit.“ All dies, während das iranische Regime „ein illegales Atomwaffenprogramm“ verfolgt, weltweit Terrorismus exportiert, seine Nachbarn im Nahen Osten angreift und seine eigenen Bürger unterdrückt.
May warf dann einige sehr beunruhigende Fragen auf. „Warum üben die selbsternannten Verfechter der ‘palästinensischen Sache‘ keinen Druck auf die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde aus, um den Palästinensern in Gaza und im Westjordanland [Judäa und Samaria] mehr Rechte und Freiheiten zu gewähren? Warum ignorieren sie die Tatsache, dass, wenn die Raketen- und Terrorangriffe aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland aufhören würden, auch die Gegenangriffe aus Israel aufhören würden? Warum kritisieren sie nie die palästinensischen Führer dafür, dass sie 1937, 1947, 2000, 2001 und 2008 Angebote für eine Zweistaatenlösung abgelehnt haben? Sie erwähnen auch nicht, dass die palästinensische Führung nach wie vor selbst die Möglichkeit“ eines arabisch-muslimischen palästinensischen Staates ablehnt, „der neben dem jüdischen Staat koexistiert“, anstatt ihn zu ersetzen. Ein Sprecher der Fatah, des militärischen Flügels der PA, sagte kürzlich: „Wir wollen keinen Olivenzweig. Wir wollen das Gewehr, um den Feind Allahs und unseren Feind zu bekämpfen.“ Glaubt wirklich jemand, dass er „das Gewehr niederlegen würde, wenn sich die Israelis aus [Judäa und Samaria] zurückziehen?“ Die meisten Israelis tun das nicht seit „sie sich 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen haben.“ Die Ergebnisse dieses Versuchs sind offensichtlich bis zum heutigen Tag katastrophal.
Im 20. Jahrhundert nannten sich diejenigen, die die Juden beseitigen wollten, Antisemiten. Im 21. Jahrhundert nennen sich diejenigen, die den jüdischen Staat beseitigen wollen, ‘Krieger für soziale Gerechtigkeit‘, Gelehrte und Friedensstifter. Solche Behauptungen können nicht mehr ernst genommen werden.“ "How antisemitism adopted the Stalinist approach," C. D. May, Israel Hayom Op-ed, 7 June 2023)
Melanie Phillips, eine konservative britisch-israelische Kommentatorin, die von den Lesern ihrer Kolumnen hoch gelobt wird, teilt einige ihrer Gedanken über die UN mit. „Im Mai 2021, nachdem Israel militärisch gegen“ den PIJ und die Hamas in Gaza vorgegangen war, die „Tausende von Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert hatten, setzte die UNHRC eine Kommission ein“, die sich nicht gegen die Terroristen richtete, „sondern gegen ihre israelischen Opfer. Der Zuständigkeitsbereich der Kommission ist weitreichend und einseitig, denn sie befasst sich mit den ‘Grundursachen‘ des Konflikts im Nahen Osten und der angeblichen ‘systematischen Diskriminierung aufgrund der Rasse‘.“ Sie ist auch einzigartig, weil „sie kein Enddatum hat, weil die Feinseligkeit der UN gegenüber Israel nie endet…“ Die USA, Großbritannien und 25 weitere UN-Staaten lehnten die Kommission ab und erklärten, sie sei ein weiterer Beweis für die „seit langem bestehende unverhältnismäßige Aufmerksamkeit, die Israel im Rate zuteilwird, und sie muss aufhören.“ Phillips fragt sich jedoch, ob es nicht an der Zeit ist, dass demokratische Nationen der UNO komplett ablehnen.
Sie sagt, das Grundproblem der UNO sei, dass sie „die Saat ihrer eigenen Korruption von Anfang an in sich trug.“ Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um „die Welt zusammenzubringen, um Frieden und Gerechtigkeit zu fördern“, bestehet aber größtenteils aus undemokratischen Staaten, die „die Menschenrechte nicht hochhalten.“ Es ist klar, dass ein solches Weltgremium nicht „Frieden und Gerechtigkeit fördert, sondern eher das Gegenteil.“ Und genau das ist geschehen.
Im Jahr 2023 verurteilte die UN-Vollversammlung „Israel in nicht weniger als 15 Resolutionen im Vergleich zu 13 für den Rest der Welt“, mit nur je einer Resolution gegen Iran, Nordkorea und Syrien. Die UNO „gibt also den meisten der schlimmsten Ländern mit Menschenrechtsverletzungen der Welt eine Freikarte. Noch surrealer ist, dass die, die gegen Menschenrechte verstoßen wie China, Kuba, Katar und Pakistan tatsächlich im UNHRC sitzen.“ Und im Mai ernannte der UNHRC dreist den Iran, „den gefährlichsten terroristischen Staat der Welt, der Frauen zu Tode prügelt, weil sie keine korrekte Kopfbedeckung tragen und Homosexuelle an Kränen aufhängt, zum Vorsitzenden seines Sozialforums…“ Inzwischen ist die einzige Nation, über die sie eine „ständige Agenda“ zu berichten haben, Israel, das Phillips als „einzigen Verfechter von Menschenrechten und Demokratie im Nahen Osten“ bezeichnet.
Im Mai 2023 begingen die UN den „Nakba-Tag“ – „den Tag der Katastrophe“, wie die Palästinenser das Datum nennen, „an dem der Staat Israel gegründet wurde.“ Der Präsident der PA, Abbas, wurde eingeladen eine Rede zu halten, und nutzte diese Veranstaltung, um „die mörderische Lüge der PA“ zu wiederholen, dass Großbritannien und die USA ‘für ihre eigenen kolonialistischen Zwecke‘ beschlossen hätten, ‘eine weitere Entität in unserem historischen Heimatland [sic] zu errichten“, und dass dies ein bequemer Weg sei, ihre Nationen von den Juden zu befreien. Auch die Weltgesundheitsorganisation der UN [WHO] hat sich auf ihrer Jahresversammlung „von der Überwachung der globalen öffentlichen Gesundheit abgewandt, um eine spezielle Debatte zu führen, in der Israel herausgegriffen wurde.“ Doch sie befasst sich weder mit „Syrien, wo Krankenhäuser wiederholt von syrischen und russischen Streitkräften bombardiert werden, noch mit Nordkorea, das über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt verfügt. Im Gegenteil, die WHO hat Nordkorea kürzlich in ihrem Exekutivrat gewählt.“
Die UN ist auch nicht in der Lage, „Chinas systematischen Missbrauch seiner Bevölkerung“ zu stoppen und sich in dem russisch-ukrainischen Krieg einzumischen, da „China und Russland ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats mit Vetorecht sind.“
Vor kurzem hat die UN-Vollversammlung auch zu ihrem Vizepräsident den Iran ernannt, „der auf die Entwicklung von Atomwaffen zusteuert, um seinen Krieg gegen die USA und seine Absicht Israel von der Landkarte zu tilgen, zu untermauern.“ Noch beunruhigender ist, dass der Iran zum Berichterstatter des Abrüstungs- und Nichtverbreitungsausschusses der UN-Generalversammlung ernannt wurde. Und das, obwohl das Land ständig gegen die Resolutionen des Sicherheitsrates zum Verbot seines Programms für ballistische Raketen verstößt“ und nicht mit der Internationalen Atomenergiebehörde der UN zusammenarbeitet.
Phillips fasst zusammen: „Die UNO ist nicht nur anti-israelisch. Sie ist in ihrem Kern moralisch korrupt… Indem sie angeblich den globalen Frieden und die Gerechtigkeit fördert, in Wirklichkeit aber diejenigen unterstützt, die sich dem Krieg, dem Terror und der Tyrannei verschrieben haben, während sie deren Opfer dämonisiert, hat die Weltorganisation die freie Welt aus ihrem moralischen Kompass gestoßen.“ Die freie Welt wäre viel sicherer, wenn die UNO aufgelöst würde. "It’s time to dismantle the UN," M. Phillips, Arutz 7 Op-ed, 30 June 2023)
Die heuchlerische Kritik der Nationen und der UN an der Art und Weise, wie sich Israel verteidigen darf, nimmt täglich zu. Beobachten wir, wie Gott diese Hasser seiner Wahrheit einem verdorbenen Sinn übergibt (Röm 1,28) und sie mit starken Verblendungen belegt, so dass sie die Lügen, die sie verbreiten, tatsächlich glauben (2Th 2,11-12)? Ich bin geneigt, mit „Ja“ zu antworten und erinnere daran, dass Eliyahu sich in den letzten Jahren seines Lebens auch fragte, ob Gott 2. Thessalonicher 2,11-12 vor unseren Augen erfüllt.
Naya Lekht wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren, wo sie in russischer Literatur promovierte und ihre Dissertation über Holocaust-Literatur schrieb. Sie kam 1989 in die USA und ist heute Mitglied des Institute for the Study of Global Antisemtism and Policy und Dozentin für jüdische Geschichte und den Holocaust.
Sie sagte, dass „das amerikanische Judentum jahrzehntelang Akrobatik betrieben hat, um der Welt zu beweisen, dass Antizionismus Antisemitismus ist“, da es eine eindeutige „Verbindung zwischen jüdischer Identität und dem Land Israel“ gebe. Sie hat beobachtet, wie jüdische Fachleute versucht haben, Hochschulverwaltungen von dieser Wahrheit zu überzeugen. Die Universitätsbeamten taten sich schwer mit dieser Verbindung, da der Antizionismus Juden nicht daran hinderte, ihren Glauben zu praktizieren, doch die Feier des israelischen Unabhängigkeitstages war ihnen ein Rätsel. „Warum sollten amerikanische Bürger am 14.Mai so überglücklich sein?“ Sie sahen dies als eine politische Aussage, daher war der Antizionismus lediglich eine politische Position.“
Lekht erklärt dann, warum es antisemitisch ist. Erstens: Das Argument, dass „Antizionismus nur eine Kritik an der israelischen Politik ist“, hält bei genauer Betrachtung nicht stand. „Jeder ernsthafte Student der jüdischen Geschichte wird Ihnen sagen, dass der Judenhass ein uraltes Virus ist, das mutiert.“ Der französisch-jüdische Philosoph Bernard-Henry Levi sagte: „Der Antisemitismus ist eine ganz besondere Form des Wahnsinns, zu dessen Merkmalen es immer gehörte, in jeder Phase seiner Geschichte die richtigen Worte zu wählen, um seinen Wahnsinn vernünftig erscheinen zu lassen.“ Lekht: “Stichwort: die richtigen Worte. Ja, der Antisemit ist eine schlaue Kreatur, die diesen uralten Hass so vermarktet, dass er der zivilisierten Welt einen vernünftigen Grund bietet, die Juden zu hassen…“
„Wenn wir das sich wandelnde Profil des Judenhasses verstehen, erkennen wir drei verschiedene historische Epochen… In der Ära der ‘Judeophobie‘ wurde der Jude wegen seines religiösen Charakters gehasst; in der Ära des ’Antisemitismus‘ wurde er wegen seiner rassischen Unreinheit verabscheut… und in der Ära des ’Antizionismus‘ wird der Jude in Bezug auf Israel wegen der Verletzung der Menschenrechte gehasst.“ Wenn wir dieses Muster einmal erkannt haben, „erkennen wir, dass der Antizionismus eine Form des Judenhasses ist“, und wir sollen aufhören, Begriffe wie „Anti-Israel“ zu verwenden, weil sie in Wirklichkeit „Antijüdisch“ bedeuten.
Ob man an einen Gott glaubt, der Seinem Volk das Land gegeben hat, ist nicht das Thema. Heute in einer „Ära des Antizionismus, wird die jüdische Identität auf die Probe gestellt. Sind wir eine Religion, eine Rasse, eine Nation? Wenn wir eine Nation sind, stammen wir von einem Ort ab.“ Die Iren zum Beispiel sind nicht wegen „ihres katholischen Glaubens“ eine Nation, sondern wegen „ihrer gemeinsamen Geschichte, die ihren Ursprung in Irland hat.“ Je eher wir uns alle einig sind und unseren jüdischen Nationalismus annehmen, desto schneller und effizienter werden wir uns auf die Grundidee einigen können, dass Antizionismus Antisemitismus ist.“
Nochmal: „Antizionismus ist kein Angriff auf den jüdischen Glauben; in seinem Kern ist er ein Angriff auf die jüdische Geschichte, auf die Vorstellung, dass Juden eine Nation bilden, die nicht nur eine historische, sondern eine souveräne Verbindung zum Land Israel hat“, wo Juden „Ein Königreich mit sicheren Grenzen und Gesetzen“ bildeten. Dies ist also das Herzstück des Zionismus: Jüdischer Nationalismus, weil Juden eine Nation sind.“
Der erste Präsident, Chaim Weizmann, sagte, dass man, um den Zionismus zu verstehen, „die tiefe Verbindung zwischen Volk Israel, dem Gott Israels und dem Land Israel begreifen muss.“ "Anti-Zionism: A blessing in disguise?" N. Lekht, JP Op-ed, 11 July 2023)
Prophetische Zeichen
Israel ist zu einer der führenden Nationen der Welt geworden – was in Anbetracht seiner Größe und seines Alters von nur 75 Jahren plus/minus 3.000 Jahren) ein Zeichen dafür ist, dass Gott in aller Stille 5. Mose 28,13 erfüllt hat. Herb Keinon von der JP hat einen Artikel geschrieben, der dies untermauert, obwohl ich bezweifle, dass er sich dessen bewusst ist. „Wenige Schlagzeilen fassen die bemerkenswerte Reise Israels und des jüdischen Volkes in den letzten 75 Jahren besser zusammen als diese von Reuters letzte Woche: ‘Deutschland plant den Kauf von Israels Arrow-3-Raketenavbwehrsystem für 4 Milliarden Euro‘.“
Diese Schlagzeile ist erstaunlich, wenn man sie „im Kontext der jüngeren Geschichte betrachtet… Erstens hat das jüdische Volk den Holocaust überlebt. Zweitens, es hat nach dem Holocaust einen Staat gegründet. Und drittens ist dieser Staat, der einst so verzweifelt nach Waffen suchte, dass er 1958 zustimmte, sie von Westdeutschland zu kaufen, obwohl es aus moralischen Gründen heftigen internen Widerstand dagegen gab, jetzt in der Lage, hochmoderne Waffen an Deutschland zu verkaufen … ohne irgendeine nennenswerte interne Debatte darüber, ob dies angemessen ist oder nicht.
Israel hat von Deutschland Waffen zur Selbstverteidigung gekauft, „einschließlich nuklearfähiger U-Boote, die als Schlüsselkomponente zur Sicherung des physischen Überlebens des Landes gelten,“ und es hat in der Vergangenheit Waffen an Deutschland verkauft, doch nie hat es diese Art von Spitzenwaffen zu einem so hohen Preis verkauft.
Die „Umkehrung des Schicksals, die sich in diesem Verkauf widerspiegelt“, geht weit über die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland hinaus, denn sie wirft ein Licht darauf, wie weit Israel als Nation gekommen ist. In der jüngeren Vergangenheit waren die wichtigsten Exportgüter Jaffa-Orangen „und die Uzi-Maschinenpistole. Heute liefert es Raketen, die andere Raketen in der Stratosphäre abschießen, Software, die die Industrie antreibt, und steht kurz davor, Erdgas in europäische Länder zu exportieren, die ihre Abhängigkeit vom russischen Öl verringern wollen.“
Israels Rüstungsexporte sind in die Höhe geschnellt, mit Verkäufen an viele europäische Länder sowie an arabische Länder, die an den Abraham-Abkommen beteiligt sind. Diese Verkäufe „stärken die bilateralen Beziehungen. Wenn Israel ein Land mit Waffen beliefert, die es sicher machen, wird dieses Land … eine grundsätzlich andere Beziehung zu Israel haben, als wenn es keine Waffenkäufe gäbe.“
Außerdem ermöglichen diese Verkäufe Israel „die Forschung und Entwicklung zur Herstellung der Waffen, die es für sein eigenes Überleben braucht.“ Das Hauptziel der israelischen Waffenindustrie ist die Herstellung von Waffen, die die IDF benötigt. Einige „müssen für Israels einzigartige Umstände maßgeschneidert sein; andere kann Israel einfach nicht anderswo bekommen.“ Aus diesem Grund „muss Israel 70 % der von ihm hergestellten Waffen und Systeme exportieren, um die Forschung, Entwicklung und Produktion der Waffen finanzieren, die es für sein eigenes Überleben braucht.“
Das Ergebnis von Israels Fähigkeit, den Nationen das zu geben, was sie brauchen, „von Waffensystemen über Bewässerungsexpertise bis hin zu medizinischen Innovationen und lebensrettenden Informationen“, erhöht seinen Wert für die Welt, was sich in der Explosion der „diplomatischen Beziehungen Israels in den letzten 15 Jahren“ zeigt, von denen die meisten unter Netanjahus Führung stattfanden. „Von Indien bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, von Griechenland bis Ruanda hat sich die diplomatische Situation Israels verbessert, entsprechend der Wertschätzung der greifbaren Dinge, die Israel auf den Tisch bringt.“
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat Israels Wert für einige EU-länder erhöht, die nun „die Notwendigkeit einer starken militärischen Verteidigung“ sehen. Ein israelischer Diplomat sagte: „Was sie von Israel bekommen, sind Technologien, die funktionieren, weil wir sie [im Kampf] getestet haben, und sie bekommen sie auch von einem Verbündeten und Freund. In einigen Fällen gibt es keinen guten Ersatz für israelische Technologie.“ "What the Arrow-3 sale to Germany says about Israel," H. Keinon, JP Op-ed, 16 June 2023)
Ein Artikel in Israel Today befasste sich mit dem aktuellen Trend in den Beziehungen zwischen den USA und Israel. Die Mantras, dass „Die Beziehungen zwischen den USA und Israel felsenfest sind“ und „die USA Israel den Rücken freihalten“, sind in beiden Ländern oft zu hören, aber sie könnten sich „in Israel verschleißen.“ Angesichts der Tatsache, dass Amerika sich dem Iran anbiedert und sich von seiner führenden Rolle im Nahen Osten zurückzieht, dass China versucht, dieses Vakuum zu füllen, und dass Russland „seine Präsenz in sunnitischen und schiitischen Staaten gleichermaßen verstärkt, ist Israel verständlicherweise auf Nummer sicher gegangen.“ Es betreibt weiterhin „Diplomatie mit Russland und China“ und hat eine starke „Allianz der Verteidigungsindustrie mit Indien.“
Die Geschichte lehrt, dass Amerika nie wirklich hinter Israel gestanden hat. Während des Unabhängigkeitskrieges 1947-1948 „verhängten die USA ein Waffenembargo“, das es dem neu gegründeten jüdischen Staat sehr schwer machte, sich gegen die schwer bewaffneten arabischen Armeen zu verteidigen, „die in ihn eindrangen. Im Suezkrieg 1956 zwangen die USA Israel“ nach dem Sieg über Ägypten „zum Rückzug aus dem Sinai und dem Gazastreifen. Im Sechs-Tage-Krieg 1967setzten die USA Israel unter Druck, seinen Vormarsch auf Damaskus zu stoppen. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 führte die Angst der USA vor arabischer Kritik zu Verzögerungen bei der Versorgung Israels.“ Im Gaza-Konflikt 2014 stoppten die USA vorübergehend die Waffenlieferungen und zeigten Israel einmal mehr, dass es sich in einem Krieg nicht auf amerikanische Lieferungen verlassen kann. Die USA waren gegen „Israels Zerstörung des irakischen Atomreaktors 1981“ und des syrischen Atomprogramms 2007, während sie heute die Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran nicht aufhalten.
Seit seiner Wiedergeburt „griffen die USA immer dann ein, wenn Israel sich verteidigte, um es zum Rückzug zu zwingen“, und verhinderten so entscheidende Siege, die künftige Konflikte hätten verhindern können. Die „Behauptung, dass Israel immer auf amerikanische militärische Unterstützung zählen kann, ist also eine Fiktion“, die beide Nationen aufrechterhalten. Die USA tun dies, um ihre jüdischen Bürger zu beruhigen, und „Israel tut dies, damit seine Feinde Israel als viel stärker ansehen.“
Israel schätzt zwar die Unterstützung der USA, braucht sie aber in Wirklichkeit nicht. IDF-Stabschef Halevi sagte kürzlich im Armeeradio: „Es ist gut, dass die USA an unserer Seite sind, aber es ist nicht notwendig.“ Viele andere Experten und Militärs haben „auch die Bedeutung der US-Hilfe heruntergespielt“, die sich auf 4 Milliarden Dollar pro Jahr beläuft, doch ist sie ein gemischter Segen, da sie an Bedingungen geknüpft ist. Israel muss das meiste davon für den Kauf von „US-Waffen ausgeben, die nicht immer ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten.“ Schlimmer noch, diese Hilfe führt dazu, dass „viele Amerikaner glauben, dass Israel den USA gegenüber rechenschaftspflichtig sein sollte, und gibt Israels Kritikern die Lizenz, sich in israelische Angelegenheiten einzumischen.“
In Wirklichkeit „braucht Israel die USA weniger und die USA brauchen Israel mehr, als viele Kritiker glauben wollen. Während die IDF ohne US-Subventionen auskommen könnte, wären die Nahost-Fähigkeiten des US-Militärs ohne israelische Ressourcen stark beeinträchtigt.“ General Keegan, ehemaliger Chef des US-Luftwaffengeheimdienstes sagte, dass „die Geheiminformationen, die Israel den USA liefert, fünf CIAs entsprechen.“ General Haig und Admiral Zumwalt erklärten: „Israel ist der größte US-Flugzeugträger, der keine amerikanischen Soldaten an Bord benötigt, nicht versenkt werden kann und in einer äußerst kritischen Region eingesetzt wird … was den USA die Notwendigkeit erspart, ein paar mehr echte Flugzeugträger und zusätzliche Bodendivisionen herzustellen, einzusetzen und zu unterhalten, was … etwa 15 Milliarden Dollar jährlich kosten würde.“
Während frühere US-Regierungen „in ihren Beziehungen zu Israel selbstherrlich waren, ist die Biden-Regierung besonders unverschämt und spiegelt die zunehmende Feindseligkeit der progressiven amerikanischen Linken gegenüber Israel wider. Sie hat die israelische Regierung als extremistisch bezeichnet, Israel in allen möglichen Angelegenheiten getadelt und sich geweigert, Premierminister Netanjahu ins Weiße Haus einzuladen.“ Heute ist diese Beziehung nicht „felsenfest.“ Wenn im Jahr 2024 eine republikanische Regierung antritt, wird sich dies wahrscheinlich verbessern. Sollte jedoch „Biden oder ein progressiver Demokrat gewählt werden, könnte Israel den Wert einer zu engen Beziehung an einen unzuverlässigen und oft wankelmütigen Verbündeten neu bewerten. Wenn es das tut, werden die USA ihren wohl größten ausländischen Aktivposten verlieren.“ "US is losing Israel," Lawrence Solomon, Israel Today, 20 July 2023)
Messianische Betrachtungen über das Neue Testament
Apostelgeschichte 3,18-21: Was aber Gott durch den Mund aller Seiner Propheten verkündet hat, dass der Messias leiden sollte, das hat Er erfüllt (Jes 50,6; 53,5). So tut nun Buße und kehrt um, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen, und Er wird Jeschua, den Messias, senden, der euch verkündigt worden ist und den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, die Gott durch den Mund aller Seiner heiligen Propheten von Anbeginn der Welt geredet hat.
Offensichtlich waren die Propheten Gottes, auf die Petrus sich bezog, die Propheten aus dem Tanach. Es ist auch offensichtlich, dass ein Teil dieser „Wiederherstellung aller Dinge die Wiederherstellung der Juden in ihrem Land und die Errettung „ganz Israels“ einschließen muss.
Apostelgeschichte 20,26-27: Darum bezeuge ich [Paulus] euch heute, dass ich rein bin vom Blut aller, denn ich habe mich nicht gescheut euch den ganzen Ratschluss [+Vorsatz] Gottes zu verkünden.
Wo sollte Paulus den Ratschluss Gottes anders finden als in Seinem Wort, das zu dieser Zeit der Geschichte nur aus dem Tanach bestand? So bezeugte Paulus der Gemeinde von meist nichtjüdischen Gläubigen in Ephesus, dass er ihnen das verkündet hatte, was im Tanach geschrieben stand. Wie viele Prediger in den heutigen modernen westlichen Kirchen können ehrlich dasselbe zu ihren Schäfchen sagen?
Apostelgeschichte 24,14-15: Dies aber bekenne ich dir [Statthalter Festus], dass ich nach dem Weg, den sie [die jüdischen Führer] eine Sekte nennen, den Gott meiner Väter anbete [+diene] (2Mo 3,15), indem ich alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, und ich habe Hoffnung [+Erwartung] auf Gott, was auch sie selbst zugeben, dass es eine Auferstehung der Toten geben wird (Hiob 19,25-26), sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten (Dan 12,2).
Viele moderne Christen wollen den Glauben des Apostels Paulus haben, doch sie tun sich schwer damit, das zu glauben, woran er glaubte – nämlich dass „alle Dinge“, die im Tanach geschrieben stehen, immer noch gültig und wahr sind – einschließlich der hunderte Male, die der Gott der Väter des Paulus, der jetzt unser Gott ist, Seinem Volk Sein Land versprochen hat. Diese Ablehnung, wenn auch nur von Teilen des Wortes Gottes im Alten Testament ist ein Hauptgrund dafür, dass sich so viel Betrug in den Leib des Messias eingeschlichen hat, denn sie zeigt, dass der Glaube vieler auf einem sehr instabilen und unbiblischen Fundament ruht.
Fanden sich Worte von Dir, dann habe ich sie gegessen, und Deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn Dein Name ist über mir ausgerufen, JHWH, Gott der Heerscharen.Jer. 15,16
Chuck Cohen, Jerusalem Israel